Humbertus Romanus

Aus Mittelalter-Lexikon
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Humbertus Romanus (Humbertus de Romanis, 1200 – 1276). Gebürtig aus dem südostfranzösischen Romans-sur-Isere, studierte in Paris Theologie und Kirchenrecht (graduiert zum Magister artium und Dr. des Kirchenrechts), trat 1224 in den Dominikanerorden zu Lyon ein und wurde dort Lektor für Theologie (1226) und Prior (1237). 1240 bis 1244 amtete er als Provinzial der Ordensprovinz der Romana (Toskana), 1244 bis 1254 als Provinzial der frz. Ordensprovinz und 1254 bis 1263 als fünfter Ordensgeneral. 1263 lebte er – wohl aus Krankheitsgründen – sein Amt nieder und kehrte in sein altes Kloster in Lyon zurück. 1276 ist er in Valence gestorben und wurde dort begraben.
Humbert hat wesentlich zur Reorganisation seines Ordens beigetragen, trat für eine Verbesserung des Verhältnisses zum Franziskanerorden ein, verteidigte die Bettelorden gegen ihre weltlichen Kritiker und förderte das Bibliothekswesen seines Ordens. Zu seinen Schriften gehören „Expositio regulae beati Augustini Episcopi“ (Kommentar zur Mönchsregel des hl. Augustinus), „Super constitutiones fratrum praedicatorum“ (über die Regeln des Dominikanerordens), „De eruditione praedicatorum“ (eine Predigtsammlung zur Unterrichtung des Dominikaner-Nachwuchses), „Instructiones de officiis ordinis“ (eine Abhandlung über die Ämter des Ordens), „De predicatione crucis contra Saracenos“ (ein Handbuch für Kreuzzugs-Prediger), „Vitae Patrum“ (Biographien von Ordensbrüdern) und „Opus tripartitum“ (zur Beziehung der röm. zur grch. Kirche und über die Kreuzzugsidee).