Jüdische Zeitrechnung
jüdische Zeitrechnung. Die jüd. Z., wie sie seit dem 11. Jh. gebräuchlich war, beginnt mit dem 7. Okt. 3761 v. Chr., dem Datum der Erschaffung der Welt ("Biblizistische Z."). Gerechnet wurde nach dem gegenüber dem julian. Kalender kürzeren "gebundenem Mondjahr" (Lunisolarjahr), mit Monaten unterschiedlicher Länge und Jahren zu 353, 354, 355, 383, 384 und 385 Tagen. Der jüd. Kalender gehört zu den kompliziertesten, die jemals ersonnen wurden, und es bedurfte aufwendiger Berechnungen, um die richtige Aufeinanderfolge der unterschiedlich langen Jahre und Schaltjahre festzustellen. Daneben bedienten sich die Juden der Diaspora der am jeweiligen Aufenthaltsort üblichen Datierung. Eine Rückwärtsdatierung wie in der christl. Zeitrechnung entfällt in der jüd. notwendigerweise, konnten doch vor der Erschaffung der Welt keine irdischen Ereignisse stattgefunden haben. (Das prominente christliche Jahr 2000 ist im jüdischen Kalender das Jahr 5760/61.)