Kettenschmied

Aus Mittelalter-Lexikon
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Kettenschmied (Kettner; mlat. annulariusfaber;; zu mhd. ketene, keten; v. lat. catena = Kette, Fessel). Sonderberuf des Schmiedehandwerks, spezialisiert auf die Herstellung verschiedener Arten von Eisenketten, bestimmt für Brunnen- und Ankerwinden, für Zugbrücken, für Wagen und Zuggeschirr, zum Sperren von Straßen und Flüssen und zum Festlegen Gefangener. Ausgangsmaterial waren rundgeschmiedete Eisenstäbe. Diese wurden auf dem Ambosshorn glühend zu einem offenen Ring geschmiedet, in ein bereits fertiges Glied eingehängt und im Feuer zusammengeschweißt. Um die Ketten zu glätten und gegen Rost zu schützen, wurden sie entweder mit Pech, Talg oder Wachs bestrichen und durch Erhitzen geschwärzt oder verzinnt.