Kindersterblichkeit

Aus Mittelalter-Lexikon
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Kindersterblichkeit. Die Kindersterblichkeit war während des ganzen MA. sehr hoch. Sie war unterschiedlich je nach Stand und Epoche, dürfte aber bei Neugeborenen und Säuglingen im Durchschnitt 20 – 30 % betragen haben. Bis zum 10. Lebensjahr blieb die Sterblichkeit relativ hoch, das 21. Jahr dürften nur ca. 50 % eines Jahrgangs erreicht haben. Kinder unter sieben Jahren waren mit bis zu 20% unter den Toten mittelalterlicher Friedhöfe vertreten.
Ursachen für die hohe Kindersterblichkeit waren, mit unterschiedlichen Schwerpunkten bei den sozialen Schichten, mangelhafte Hygiene, Unter- und Fehlernährung, Magen- und Darmkrankheiten, Infektionen wie Röteln, Scharlach, Masern, Pocken, Keuchhusten, Tuberkulose, parasitäre Infektionen, Unfälle aller Art (etwa Ersticken im elterlichen Bett oder im Bett der Amme) und nicht zuletzt allgemeine Hungersnöte und Epidemien.