Klempner

Aus Mittelalter-Lexikon
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Klempner (mhd. klemperer, klepperer; lautmalerisch nach dem Geräusch des Blechhämmerns; mlat. ibulator). Unter landschaftlich verschiedenen Berufsbezeichnungen erscheinen den ®Schmieden verwandte blechverarbeitende Handwerker: dem Klempner Nord- und Mitteldeutschlands entsprechen der Spengler (mhd. spengeler) in einem Gebiet von Westfalen bis Lothringen, der Klampferer (mhd. klampfer, v. mhd. klampfe = Klammer) in Österreich, der Flaschner (mhd. vlaschener, vlaschensmit) von Baden bis zur Oberpfalz und der Stürzner (von mhd. stürze = Deckel) in der Schweiz. Das Handwerk war rein städtisch und errichtete erst von der Mitte des 16. Jh. an eigene Zünfte. Bis dahin wurden sie den Schmiede- und Krämerzünften zugerechnet. Ausgangsmaterial waren Weiß-, Gelb- und Schwarzblech (s. Blech) sowie Blei und Zinn (zum Löten). Das Blech wurde kalt durch Schlagen, Walzen, Treiben, Schneiden, Bördeln, Nieten und Löten bearbeitet. Charakteristische Erzeugnisse der Blechschmiede waren Eisenlaternen (isern luchten), Windfahnen, Feld- und Pulverflaschen, Trichter, Reibeisen, Eimer, Schellen und Rechenpfennige. Das Klempnerhandwerk florierte besonders in Nürnberg, wo reger Blechhandel stattfand. Hier gab es 1363 schon 30 Klempner, wobei man zwischen 17 Flaschnern, die nur Weißblech verarbeiteten, und 13 Spenglern unterschied, die auf schwarzes Blech spezialisiert waren. (Diese Differenzierung war sonst nicht üblich.)