Klopfan

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Klopfan (v. mhd. klopfen = pochen, schlagen; mit Gen. = klopfend um etwas bitten). Bei dem Adventsbrauch des Anklopfens sangen Kinder oder Dienstboten den Hausbewohnern vor, um mit kleinen Gaben belohnt zu werden. Als Beispiel ein Heischespruch des Baders und Meistersingers Hans Folz (gest. 1513):

Klopfan, mein aller libster knab;
Pistu der, für den ich dich hab,
getrew, stet, frum, still und verswigen
und warst kein geuder nie gezigen, (geuder = Prahler)
pist worhafft und lüczler wort,
host nie nicht heimlichs offenbort
und redest von frawn das pest
und dich niemant verweisen lest, (verweisen = verführen)
zu thun wider iunckfreülich eer,
on zweifel so pistu ye deer,
den ich zu puln mir hab getacht.
Haw hin, got geb dir ein gut nacht!