Kloster Gorze

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gorze. 749 vom hl. Chrodegang gegründete Benediktiner-Abtei in Lothringen nahe Metz. Die Abtei wurde 933 von Bischof Adalbero I. von Metz im Sinne einer Rückkehr zur strikten Einhaltung der Benediktregel reformiert; die Gorzer Bewegung richtete sich nicht gegen die Bischöfe, eine Exemption wurde nicht angestrebt; sie lehnte den Stand der Laienbrüder ab und wandte sich gegen die Consuetudines als Leitlinien für das mönchische Leben. Bis zum 12. Jh. nahmen ca. 160 Klöster diese Erneuerungsideen als "Gorzer Reformbewegung" an und schlossen sich zu einem lockeren Verband zusammen. Zu diesem zählten im östl. Teil des Frankenreiches u.a. St. Maximin (Trier), Siegburg, Hirsau, Reichenau, St. Gallen, Einsiedeln, Prüm, Fulda, St. Emmeram und Niederaltaich. Ein eifriger Förderer der Reformbewegung von Gorze war Brun I., Bischof von Köln und jüngerer Bruder Ottos I. d. Gr., der die Gorzer Reformideen mit dem Reichskirchensystem seines Bruders zu verbinden wusste. Im 12. Jh. verlor die Gorzer Reformbewegung an Bedeutung.