Knochenmühle

Aus Mittelalter-Lexikon
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Knochenmühle( auch „Beinstampfe“). Bezeichnung eines Stampfwerks, in dem die in Schlachthäusern oder Abdeckereien anfallenden Tierknochen zu Knochenmehl zerkleinert wurden, um z.B. den Leimsiedern oder Papiermachern als Rohmaterial zu dienen. Vor dem Stampfen mussten die Gebeine durch Abkochen von anhängenden Fleisch- und Fettresten befreit werden; dabei aufschwimmendes Fett verwendete man als Brenn- oder Schmierstoff oder als Hilfsmittel in der Gerberei. Die blanken Knochen wurden mit Hämmern in Splitter zerschlagen und kamen dann in den Stampftrog. Wegen des mit der Arbeit verbundenen Gestanks dürften Knochenmühlen abseits von Wohnorten gelegen haben. (Von der Verwendung des Knochenmehls als Düngemittel war im MA. nichts bekannt.) (s. Leim, Stampfmühlen)