Kobalt
Kobalt (v. mhd. kobolt = neckischer Berggeist; lat. cobaltum). Seltenes stahlgraues, glänzendes, sprödes ferromagnetisches Element aus der Gruppe der Schwermetalle. Kobalterz wurde von ma. Bergleuten seines Glanzes wegen fälschlich für Kupfer- oder Silbererz gehalten. Da es beim Verhütten kein brauchbares Metall ergab, dafür aber übelriechende giftigen Rauch entwickelte, glaubte man von tückischen Berggeistern (Kobolden) genarrt worden zu sein. Im 14. Jh. wurde in Venedig die schon im alten Ägypten bekannt gewesene Technik wiederentdeckt, mit Cobalt blaues Glas und blaue Glasuren zu bereiten. Im SMA. fanden Kobaltpigmente („Kobaltblau“, „Smalte“) auch Eingang in die Tafelmalerei. (Unter Smalte [zu mhd. smelzen = in Fluss bringen] verstand man feingemahlenes, mit Kobaltsalzen blau gefärbtes Glas, das mit Harz, Eiweiß oder Öl zu Malfarben angerührt wurde.) Der ma. Abbau von Kobaltverbindungen (Kobalt-Nickel-Kies) in Deutschland wurde hauptsächlich im meißnischen Erzgebirge betrieben.
(Erst 1735 sollte Kobalt von dem schwed. Chemiker Georg Brandt als Element beschrieben werden.)