Konrad von Hochstaden

Aus Mittelalter-Lexikon
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Konrad von Hochstaden (um 1205 - 1261). Kleriker aus adligem Geschlecht, 1237 wegen Gewalttätigkeit gegen Mitkanoniker und wegen Domschändung gebannt, trotzdem ein Jahr später zum Erzbischof von Köln gewählt. Obwohl er von Kaiser Friedrich II. die Wahlbestätigung erlangt hatte, schlug er sich in der Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Papst 1240 auf die Seite der stauferfeindlichen, papstfreundlichen Partei und war der erste dt. Bischof, der den päpstl. Bann gegen Friedrich verkündete. Während des Interregnums (1250-75) war er als Kurfürst maßgeblich an den Wahl verschiedener Gegenkönige (Heinrich Raspe, Wilhelm von Holland, Richard von Cornwall) beteiligt. Diplomatisches und kriegerisches Geschick brachten ihm das Doppelherzogtum über Ripuarien (den Rheingau um Köln) und Westfalen ein. 1258 wurde er von Richard von Cornwall, der sich kaum je in Deutschland aufhielt, zum Reichsvikar für NW-Deutschland ernannt und 1260 mit der Investitur der Bischöfe betraut. Nunmehr herrschte er in seinem Einflussgebiet wie ein König und konnte das oppositionelle Patriziertum der Stadt Köln ausschalten. Sein Andenken lebt hauptsächlich deswegen fort, weil er die Einrichtung der Kölner Dominkanerschule förderte und 1248 mit dem Bau des Kölner Doms begann.