Lambert von Deutz

Aus Mittelalter-Lexikon
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Lambert von Deutz (Lantbertus Tuitiensis, gest. 1069). In jungen Jahren in die Lütticher Benediktinerabtei Saint Laurent eingetreten, wo sein Onkel Stephan als Abt amtete. erhielt er seine Ausbildung durch Adelmann, dem späteren Bischof von Brescia. Schon bald tat er sich durch kleinere literarische Werke (Gedichte, Gedenkinschriften) hervor. Um 1130/40 übersiedelte er nach Deutz in das dortige Stift des Kölner Erzbischofs Heribert, das mit seinem Lütticher Heimatkloster eng verbunden war. Hier entstanden neben kleineren liturgischen Texten, neumierten geistlichen Liedern und Stundengebeten seine hagiographischen Hauptwerke, die „Vita sancti Heriberti“ (12 historiographisch-hagiographische „lectiones“) und die „Miracula sancti Heriberti“ (35 Wunderepisoden), beide in vollendeter Reimprosa gehalten. 1060 kehrte er nach Lüttich zurück, um die Nachfolge seines verstorbenen Onkels als Abt anzutreten.
Bernh. Vogel (bei Heinzelmann, Martin et al.) gibt zu bedenken, ob „Vita“ und „Miracula“ nicht darauf angelegt waren, die Heiligkeit des Erzbischofs Heribert im Hinblick auf dessen Kanonisierung zu belegen.