Leipzig
Leipzig. 1015 gründeten dt. Siedler im Mündungsdreieck von Elster und Pleiße eine befestigte Ortschaft, die sie nach einer slaw. Vorgängersiedlung (Lipsk) urbs Lipzi nannten. Aufgrund der günstigen Lage am Schnittpunkt von Handelsstraßen kam der Ort zu Wohlstand, wurde dank seiner Oster- und Michaelimärkte zu einem Handelszentrum und bekam um 1170 das Stadtrecht, 1268 das Geleitschutz-Privileg. Aus den Märkten waren 1169 – anstelle der Hallenser Messe – die Leipziger Frühjahrs- und Herbstmessen hervorgegangen, zu denen 1458 noch eine Herbstmesse kam. Als die Leipziger Messen durch kaiserliches Privileg zu Reichsmessen erhoben wurden (1497, 1507), begann Leipzigs Vormachtstellung unter den mitteldeutschen Messeorten. Die Leipziger Universität ("Universitas studii Lipsiensis") wurde 1409 nach Genehmigung durch Papst Alexander VI. gegründet, als viele dt. Magister und Scholaren wegen des aufkommenden tschech. Nationalismus' die Universität ®Prag verließen. 1485 kam die Stadt an die albertinische Linie der ®Wettiner.
Vom Reichtum der Stadt im HMA. und SMA. zeugen Kirchenbauten und -umbauten wie die der Nikolaikirche (dreischiffige, fünfjochige Halle; 13.-16. Jh.; im 18. Jh. romantisch-klassizistisch umgestaltet), der Thomaskirche (spätgot. Hallenkirche; 14./15. Jh.) oder der Paulinerkirche (13.-16. Jh.).