Literatur und Mäzenatentum

Aus Mittelalter-Lexikon
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Literatur und Mäzenatentum. Dichter waren, besonders bei der Erstellung umfangreicher Werke der Epik, auf die Unterstützung durch vermögende Gönner angewiesen. Die Förderung umfasste die finanzielle Unterhaltssicherung von Kalligraphen, Illustratoren und Buchbindern, die Bereitstellung des teuren Pergaments und den Ankauf der fertigen Handschrift.
Förderer der Herstellung liturg. und theolog. Bücher waren Bischöfe und Äbte sowie hochrangige adlige Laien. - Als Mäzene weltl. Schriften auftretende Feudalherren nahmen Einfluss auf Themenwahl und Ideenfindung, hatten auf diese Weise Anteil an der Entwicklung der Dichtkunst. Als erster weltlicher Förderer auch der Dichtkunst gilt Karl d. Gr., an dessen ® Hofakademie bedeutende Schriften in lateinischer Sprache entstanden. Für das 12./13. Jh. sind der Hof der thüringischen Landgrafen (® Thüringen) und der Hof der Babenberger in Wien als Zentren literarischen Schaffens zu nennen. Erwähnenswert ist das Mäzenatentum hochgestellter Damen, auf das viele Neudichtungen und Eindeutschungen zurückgehen. Als herausragende Beispiele seien Mathilde, die Gattin Heinrichs des Löwen, Landgräfin Margarete von Thüringen und die Herzogin Clementia von Zähringen genannt.