Maria Schnee (Legendenthema)

Aus Mittelalter-Lexikon
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Maria Schnee (Legendenthema). Ein reicher römischer Patrizier hatte beschlossen, der Jungfrau Maria eine Kirche zu bauen, wusste aber nicht, welcher Ort dafür der geeignetste wäre. Da erschien ihm Maria im Traum und gebot ihm, die Kirche dort zu errichten, wo am nächsten Morgen – am 5. August, mitten im heißen Sommer Roms – Schnee liegen würde. Der Papst Liberius hatte in der gleichen Nacht denselben Traum, und als an dem Morgen darauf auf dem Esquilin hoher Schnee lag, war klar, dass ein Wunder geschehen war. Die Kirche Santa Maria Maggiore wurde gebaut (Weihe 432) und erhielt ein Gnadenbild, das von der Hand des Evangelisten Lukas stammen sollte. Unter dem Namen „Salus populi romani“ (Heil des römischen Volkes) wird es noch heute verehrt. Der 5. August wurde von da an von den Römern als Jahrtagsfest „Maria Schnee“ gefeiert.
Unter dem Patrozinium "Maria Schnee" stehen Klöster, Pfarr- und Wallfahrtskirchen in ganz Europa. In Deutschland gedachte man des Schnee-Wunders im SMA. besonders in Aschaffenburg (Maria-Schnee-Kapelle der Stiftskirche) und bei der Wallfahrt zur Maria-Schnee-Kapelle in Röllbach bei Klingenberg am Main.