Meißner, Der

Aus Mittelalter-Lexikon
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Meißner, Der (2. Hälfte 13. Jh.) Er stammt der Sprache nach aus dem östl. Mitteldeutschland, so dass sein Name wohl als Herkunftsname zu deuten ist. Sein Auskommen fand er als Wanderdichter an adligen Höfen u.a. in Brandenburg, Pommern und Böhmen.
Die Spruchdichtung des Meißners ist an Walther von der Vogelweide, dem Marner und Reinmar von Zweter geschult und zeichnet sich durch eine religiöse Grundstimmung aus. Häufig angesprochen werden Tugenden und Laster, die christl. Gebote, Sakramente und Dogmen, wobei sich der Dichter als lateinkundig und von einigem gelehrten Wissen zeigt. Sein Werk – 128 Strophen in 20 Tönen, dazu 16 Melodien – ist das umfangreichste zwischen Reinmar und Frauenlob. Es blieb jedoch ohne größere Wirkung auf die Sangspruchdichtung und auch ohne Einfluss auf den Meistersang, wohl, weil es nicht auf artistisches Raffinement angelegt war.
(s. Kirchenlied)