Moriskentanz

Aus Mittelalter-Lexikon
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Moriskentanz (mhd. morisckendancz, v. span moriscos = Mauren). Der erstmals 1437 in Burgund erwähnte Schautanz wurde wahrscheinlich von Kreuzrittern nach Europa gebracht und sollte möglicherweise den Kampf zwischen Christen und Mauren (verkörpert durch Tänzer mit weißem bzw. geschwärztem Gesicht) darstellen. Die Tanzenden suchten die Wirkung durch drastisch-komische Bewegungen und Mimik, durch Schellenbänder an den Füßen und Schwertergeklirr zu erhöhen. Erasmus ®Grasser hat dem Tanz durch seine Holzfiguren ein Denkmal gesetzt. Bei einer bestimmten Ausformung des Tanzes wurde "ein weibspild zart, gezirt nach wunsches art" von sechs orientalisch herausgeputzten Mohren umsprungen, deren verwegenstem Tänzer sie einen Apfel als Preis bot. Der Nürnberger Rat ließ 1491 einen solchen Moriskentanz zu Ehren Kaiser Maximilians I. aufführen.