Moschus

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Moschus (v. pers. Musk = Hodensack). Stark riechendes und nur zur Brunftzeit gebildetes Sekret einer vor der Brunftrute am Bauch des Moschushirsches (Moschus moschiferus) gelegenen Drüse. Moschustiere (Moschinae) sind klein und hornlos und leben in hohen Gebirgsgegenden Asiens. Sie wurden schon in der Antike wegen ihrer Duftdrüse bejagt. Das Drüsensekret diente als Aromastoff für Seifen und Duftwässer, denen es aphrodisierende Wirkung verleihen sollte. Es war wegen der schwierigen Jagdumstände, der geringen Ausbeute (25 – 30 gr. je Tier) und der langen Handelswege enorm teuer.
Bei Hildegard von Bingen erscheint Moschus unter der Bezeichnung „Bisam“ als Bestandteil eines Pulvers zur Erhaltung der „Gesundheit des Leibes“.