Neunstärke

Aus Mittelalter-Lexikon
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Neunstärke (auch: Neun-Kräuter-, Frühlings-, Gründonnerstags-, Grünsuppe). In der Karwoche, besonders zu Gründonnerstag wurde nach altem Brauch die "Neunstärke" bereitet, eine Suppe aus neun verschiedenen frisch sprießenden Wildkräutern, deren „Grünkraft“ den Körper reinigen, Energie für das junge Jahr geben und den Appetit anregen sollte. Die neun Kräuter waren: Giersch, Löwenzahn, Taub- und Brennnessel, Schafgarbe, Sauerampfer, Sauerklee, Mauerpfeffer und Gänseblümchen. Varianten enthielten auch Bärlauch, Vogelmiere, Sellerie, Beifuß, Schnittlauch, Petersilie, Lauch, Mangold, Spinat und Wegerich.
Wie man heute weiß, beruht die vitalisierende und therapeutische Wirkung der Kräuterzubereitung auf ihrem Gehalt an Wirkstoffen wie Vitamin-C, Mineralstoffen, Flavonoiden, Ballast- und Gerbstoffen sowie hochwertigen Eiweißen. Ihr Geschmack ist von appetit- und verdauungsanregenden Bitterstoffen und Aromen dominiert.