Norbert von Xanten

Aus Mittelalter-Lexikon
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Norbert von Xanten (N. v. Magdeburg; um 1080 - 1134; hl.). Zweiter Sohn des Grafen Heribert von Genepp, von Kindheit an für die Klerikerlaufbahn bestimmt, erzogen und ausgebildet im Stift St. Viktor in Xanten, wurde Stiftsherr in seiner Heimatstadt und 1110 Kapellan des Kölner Erzbischofs. Aufgrund eines Erweckungserlebnisses nahm er 1115 strenge mönchische Lebensweise an, kehrte nach St. Viktor zurück und erhielt die Priesterweihe. Von 1117 an wanderte er als Buß- und Reformprediger durch Frankreich und Deutschland, wobei er großen Zulauf hatte, als Wundertäter verehrt und weithin berühmt wurde. Auf der Synode von Fritzlar (1118) musste er sich – obwohl seit 1115 Priester – gegen den Vorwurf verteidigen, sich das Amt eines Predigers anzumaßen und religiöse Gewänder zu tragen, ohne einem Orden anzugehören. Um den Anfeindungen seitens der Kirche zu entgehen, entsagte er seinen Pfründen, verkaufte sein Erbgut, verteilte den Erlös und ließ sich 1120 mit 13 Anhängern in Premontre bei Laon nieder. 1126 wurde sein Orden (s. Prämonstratenser), der 1121 die Augustinusregel angenommen hatte, von Papst Honorius II. bestätigt. Im gleichen Jahr wurde Norbert als Erzbischof von Magdeburg bestellt. Er trat sein Amt barfuß und im Büßergewand an, um seine kirchenpolitischen Reformabsichten unmissverständlich zum Ausdruck zu bringen. Er erhob das Magdeburger Kanonikerstift Unser Lieben Frauen 1129 zur wichtigsten Niederlassung seines Ordens im sächsischen Raum. Von hier aus widmete er sich der Missionsarbeit im Norden und Osten und gewann das Vertrauen Kaiser Lothars III., der ihn zum Kanzler des Reiches für Italien ernannte. 1132 begleitete Norbert den Kaiser auf dessen Romfahrt und war bei der Kaiserkrönung anwesend (1133). Auf dem Heimweg starb Norbert an Malaria.