Observanten

Aus Mittelalter-Lexikon
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Observanten (mlat. fratres de observantia, v. lat observare = [die Regel] befolgen.) Von 1368 an bildete sich in Italien ein Reformzweig der ®Franziskaner, der sich strenge Auslegung und Einhaltung der Regel von 1223, besonders die uneingeschränkte Einhaltung des Armutsideals (Eigentumsverzicht auch der Gemeinschaft), zum Programm gemacht hatte. Im 15. Jh. versuchten sie den franziskanischen Impuls, in die Städte zu gehen, umzudrehen, und gründeten Klöster in abgelegenen Gegenden. Auf dem Konzil von Konstanz (1415) erhielten die Observanten eine eigene Organisation (Generalvikar, Ordenskapitel) und setzten sich endgültig von den Konventualen und deren weniger konsequenten Regelauslegung ab. Der Orden der Observanten breitete sich von Italien her in Frankreich, Spanien und (seit 1425) in Deutschland aus. (1517 wurden die Observanten von Leo X. als Orden bestätigt und führen seitdem die Bezeichnung "Ordo Fratrum Minorum [regularis] Observantiae", OFMObs).