Oldenburg/Oldb.

Aus Mittelalter-Lexikon
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Oldenburg (Grafschaft und Stadt im heutigen Niedersachsen). An einer Furt der Straße von Bremen nach Jever durch die Hunte, einem lk. Nebenfluss der Unterweser, entstand 930 eine Befestigungsanlage, die um 1150 an einen Grafen Egilmar kam, dessen Familie sich nach dieser alten Burg ("Olde Borch") benannte und sie zu ihrem Stammsitz machte. Die Herren von Oldenburg wurden 1180 von Kaiser Friedrich I. in den Grafenstand erhoben und erhielten durch Heirat Anschluss an den holsteinischen und dänischen Adel. Graf Christian von Oldenburg wurde zum König von Dänemark (1448) und zum Herzog von Holstein (1460) gewählt.
Im Schutz der Burg hatten sich schon bald Kaufleute und Handwerker niedergelassen. Sie erhielten das Marktrecht, umgaben ihre Siedlung 1270 mit einer Mauer, nahmen 1345 bremisches Stadtrecht an und erbauten um 1355 ein got. Backstein-Rathaus. 1383 legten die Oldenburger zur Verbesserung der Schifffahrt einen Hafen für See- und Binnenschiffe an, den "Stau". Am nordwestl. Rand der Altstadt entstand im SMA. die "Neustadt". Hier steht eines der wenigen erhaltenen ma. Bauwerke der Stadt, die Heiliggeist-Kapelle (1468), deren "Lappan" genannter "angelappter" Backsteinturm zum Wahrzeichen der Stadt geworden ist.