Osnabrück
Osnabrück. Die Hase, ein rechter Nebenfluss der Ems, wurde zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge von einer Fernhandelsstraße gequert. Nahe der Furt, an der sich schon in altsächsischer Zeit eine Gerichtsstätte befunden hatte, richtete Karl d. Gr. um 780 eine Missionsstation für das unterworfene Sachsenland ein. Diese wurde, nachdem sie 803 zum Bischofssitz erhoben worden war, zum Kern einer Handelssiedlung, die 889 Markt-, Münz- und Zollrecht verliehen bekam. Seinen Namen Ossenbruck (Osnabrugum) erhielt der Ort nach der "Ossenbrügge", die neben der Furt gebaut worden war. 785 wurde der erste Dom (St. Peter) geweiht, der im 12./13. Jh. durch einen Neubau ersetzt wurde. Um 1100 wurde der Dombezirk und die Kaufmannsiedlung mit einer gemeinsamen Mauer bewehrt ("Binnenburg"). Im HMA. war Osnabrück Sitz eines ®Femgerichts, dem der Erzbischof von Köln als oberster Stuhlherr vorsaß. Im 12. Jh. entstand südlich der alten Siedlung eine Neustadt ("Butenburg" = äußere Burg), die 1218 mit der St.-Katharinen-Kirche eine eigene Pfarrkirche erhielt und 1306 mit der Altstadt durch gemeinsame Befestigungsanlagen vereinigt wurde. 1241 wurde die Stadt mit dem päpstl. Bann belegt, weil sie eigenmächtig Einschränkungen zum Kult der Totenmessen erlassen hatte. Im 13. Jh. kam der städt. Rat, in dem nur Bürger, keine Patrizier vertreten waren, zu größerer Selbständigkeit. Die besonders durch Leinenweberei und -handel prosperierende Handelsstadt schloss sich 1246 dem Westfälischen Städtebund an und wurde Mitglied der Hanse.
Die Bausubstanz der histor. Altstadt ist größtenteils im zweiten Weltkrieg zugrundegegangen. Wiederaufgebaut wurden u.a. der Dom, die Marienkirche (got. Hallenkirche, 13. - 15.Jh.), die Stiftskirche St. Johann (Kristallisationskern der Neustadt, 13. Jh.) und die Katharinenkirche (mit dem höchsten Kirchturm der Stadt [103 m], 14./15. Jh.).