Paschasius Radbertus
Paschasius Radbertus (Radbert von Corbie; hl.; um 790 - um 858). Benediktinermönch aus der Gegend um Soissons. Erzogen von Nonnen in Soissons, trat vor 812 als Mönch ins Kloster Corbie ein, war Schüler von Adalhard und Wala und nahm 822 an deren Gründung des Klosters Nova Corbeia (Corvey) teil. Um 844 wurde er Abt von Corbie, resignierte jedoch nach einigen Jahren und zog sich in das Kloster St-Riquier zurück, um sich ganz der Theologie und Schriftstellerei zu widmen. Er trat im ersten ®Abendmahlsstreit als Vertreter der Lehre von der völligen Identitätt des eucharistischen und des historischen Leibes Christi auf und war von grundlegender Bedeutung für die kath. Mariologie. (Hierzu vertrat er die Lehre von der „virginitas in partu“, der jungfräulichen Geburt, die er als göttliches Privileg jenseits der Naturgesetze deutete.) Seine letzten Lebensjahre verbrachte Paschasius wieder in Corbie. 1058 wurden seine Gebeine zur Ehre der Altäre erhoben.
Werke: „De corpore et sanguine Domini liber“, „De fide, spe et caritate“, „Passio S. Rufini et Valerii“, „Vita S. Adalhardi“, „Expositio in Lamentationes Jeremiae“, „Expositio in Ps XLIV“.