Peter von Ulm

Aus Mittelalter-Lexikon
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Peter von Ulm d. Ä. (Ende 14. Jh. - nach 1434). Der Wundarzt und Wegbereiter für eine eigenständige chirurgische Arzneimittellehre ist seit 1420 in Ulm als Stadtarzt mit dem Meistertitel nachgewiesen. 1423 ging er als Leibarzt zu Pfalzgraf Ludwig III. nach Heidelberg. Auf Veranlassung seines Dienstherrn immatrikulierte er an der Heidelberger Universität als „cyrurgus domini nostri ducis“ und nannte sich nach Beendigung seines Studiums „medicus de Ulma“.
Schon in seiner Ulmer Zeit und auch als pfalzgräflicher Leibwundarzt verfasste Peter wundärztliche Rezeptbücher („Buch von alten Schäden“, „Cirurgia“), die weit über den südwestdeutschen Raum hinaus Verbreitung fanden und von maßgeblichem Einfluss auf jüngere Rezeptbücher werden sollten. In seiner „Cirurgia“ geht Peter von den gängigen Gliederungsformen nach Indikationen oder betroffenen Körperteilen ab, und ordnet stattdessen nach den pharmazeutischen Eigenschaften der beschriebenen Arzneien.