Pfarrschule

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Pfarrschule. Bis ins 13. Jh. wurden Schulen ausschließlich von Klerikern und hauptsächlich zur Ausbildung des Klerikernachwuchses betrieben. Das IV. Laterankonzil von 1215 bestimmte, dass von allen Pfarrkirchen ein Lehrer mit dem unentgeltlichen Unterricht für ärmere Schüler beauftragt werden solle – auch für solche, die nicht für eine geistliche Laufbahn bestimmt waren. So entstand im 13. Jh. neben den Dom-und Klosterschulen größerer Städte eine steigende Zahl von städtischen Pfarrschulen, an denen Pfarrer und Hilfsgeistliche unterrichteten. Neben die Pfarrschulen der größeren Städte traten im 14./15. Jh. diejenigen der kleinen Städte.
An Pfarrschulen lernte man Lesen und Schreiben auf der Grundlage der lat. Sprache, und so blieb Latein bis tief ins 14. Jh. hinein beherrschend im Schriftverkehr der Kaufleute und der Verwaltung. Die Pfarrschulen kamen allmählich unter die Zuständigkeit des städtischen Rats und wurden endlich von ®Stadtschulen abgelöst.