Philipp von Leyden
Philipp von Leyden (Philippus de Leyden; um 1326-1382). Er stammte aus einer adligen Leydener Familie, studierte in Orleans und Paris Artes, Theologie und Recht und beschloss als Doctor decretorum. Um die Mitte des Jh. wurde er als Mitarbeiter an die Kanzlei der Grafen von Holland berufen, 1371 zum Generalvikar des Bischofs von Utrecht ernannt. Er war Berater Herzogs Albert von Baiern, der für seinen geisteskranken Bruder Wilhelm die Regentschaft als Graf von Holland führte; in Alberts Auftrag reiste er in diplomatischer Mission nach Rom zu Papst Gregor XI.
Die bekannteste seiner Schriften ist das Traktat „De cura reipublicae et sorte principantis“ (1355). Darin äußert er sich u.a. dahingehend, dass Geboten des Papstes, des Kaisers oder anderer Fürsten nicht unmittelbar, ohne Prüfung des Sachverhalts zu gehorchen sei. Im Sinne der Reinhaltung der Gewässer und der Erhaltung der Volksgesundheit beanstandet er die Einleitung von gewerblichen Abwässern, besonders der Färbereien, durch welche auch die Fische vergiftet würden.