Planetenkinder
Planetenkinder. Im SMA. gelangte in der Antike wurzelndes und von den Arabern weiterentwickeltes astrologisch-anthropologisches Gedankengut in den europäischen Kulturkreis, wonach die physischen und psychischen Eigenschaften des Menschen von dem zur Geburtsstunde regierenden Planeten bestimmt waren. Aus Tabellen ergaben sich als Summe körperlicher Anlagen, moralischer Eigenschaften, triebhafter Strebungen, beruflicher Möglichkeiten usf. bestimmte Menschentypen. Diese Typen nannte man Planetenkinder. Als Beispiel sei die Charakterisierung eines Saturnkindes angeführt, wie sie fast gleichlautend von Abumasar und Albohazen gegeben wird: Entsprechend der Qualität des Sternes (kalt/trocken, auch kalt/feucht) neigen unter dem Saturn Geborene zu Wortkargheit, Grübelei, Melancholie, Hass und Neid. Häufig zu Verbrechern werdend, neigen sie schimpflichen Missetaten zu, werden Diebe, Mörder, Verräter, Zauberer, Betrüger. Ihrem Naturell entsprechende Berufsbilder sind die von Abdeckern, Henkersknechten oder niederen Bauern. – Aus einer St. Gallener Handschrift: „Saturnus est planetarum pessimus .... et ergo puer qui nascitur sub tali planeta, est pessime nature, habet barbam tenuem, caput rotundum, pallide disposicionis, crines nigros, densos ac duros. ...“
Reichtum, Macht und Ansehen waren dagegen Denjenigen bestimmt, die im Zeichen des Jupiters geboren waren.