Prüll

Aus Mittelalter-Lexikon
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Prüll. 995 gründete Bischof Gerhard I. am südl. Stadtrand von Regensburg ein Benediktiner-Doppelkloster und weihte es den Heiligen Georg, Bartholomäus und Vitus. Der Name Prüll bedeutet soviel wie sumpfiges Gelände. Schon 1130 war das Kloster mit seiner Herberge, seinem Armenhaus und seinem Krankenspital Ziel vieler Pilgerströme. Um 1100 wurde mit dem Bau einer roman. Kirche über einem ottonischen Vorgängerbau begonnen, die Weihe erfogte 1110. Es handelt sich um eine seltene romanische Hallenkirche mit drei gleich großen Schiffen. Die schlanken achteckigen Türme entstanden erst 1451. Das Kloster erlitt in der Folgezeit einen Niedergang und wurde 1484 durch Herzog Albrecht den Nürnberger Kartäusern übereignet. (1803 erfolgte die Säkularisierung des Klosters und begann die Verwahrlosung der Bauten; die Hälfte der Kartäuserzellen, Kapitelsaal, Refektorium und Bibliothek mussten abgebrochen werden. Nördlich der Kirche ist noch ein Kreuzgang mit Kartäuserzellen erhalten. Auf die frühere Kartäuser-Gemeinschaft geht der OT-Name Karthaus-Prüll zurück.)
Aus der Schreibstube des Klosters stammt das ®Prüller Steinbuch, ein Lapidarium aus dem 12. Jh.