Psalmenuhr

Aus Mittelalter-Lexikon
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Psalmenuhr. Bischof Gregor von Tours (6. Jh.) führte zur Bestimmung der Zeit für den nächtlichen Gebetsdienst die „Psalmenuhr“ ein. Ein dafür ernannter Bruder hatte Psalmen zu beten oder zu singen, deren Längen von jeweils ca. 4 – 5 Minuten sich zu dem Zeitintervall summierten, nach welchem zur nächsten Andachtsübung geweckt wurde. – Petrus Damiani (gest. 1072) empfiehlt den Mönchen, sie mögen sich – wenn die Sonne nicht scheine oder der nächtliche Himmel wolkenverhangen sei – die Zeit durch eine bestimmte Methode des Psalmenbetens einteilen. Auch später bemaß man eine Zeitspanne nach der Dauer eines bestimmten Gebets: „als lang als daz man ein fünfzig Ave Maria gesprechen moht“, „als umb einen de profundis“, „eines Ave Marien lang“ usw.