Pseudo-Beda

Aus Mittelalter-Lexikon
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Pseudo-Beda. Im 11./12. Jh. entstand in Süddeutschland das naturwissenschaftliche Traktat "De mundi celestis terrestrisque constitutione" , welches fälschlich Beda Venerabilis (673 - 735), dem Verfasser der enzyklopädischen Naturlehre "De natura rerum", zugeschrieben wurde. In den Kapiteln über die Erde handelt der Verfasser u.a. über Oberflächengestalt, Klimazonen, Wetter und Erdbeben. Letztere erklärt er als durch das Erdreich fortgeleitete Erschütterungen, ausgelöst durch Wasserströme, die in unterirdischen Kanälen wie in Blutgefäßen strömten. Sternschnuppen (stellae cadentes, st. transvolantes) deutet er als atmosphärische Erscheinungen des sublunaren Bereichs, als Phänomene der Witterung in Form feurigen Niederschlags (im Gegensatz zu wässrigen Niederschlägen wie Regen oder Hagel).