Radulph Glaber

Aus Mittelalter-Lexikon
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Radulph Glaber (980/985 – um 1050; lat. glaber = unbehaart). Mönch verschiedener Klostergemeinschaften (u.a. Saint-Germain in Auxerre, Saint-Benigne in Dijon, Cluny) und Geschichtsschreiber aus Burgund. Sein umfangreiches Werk (Historiarum libri Quinque) lässt jegliche Systematik vermissen, ist mit Legenden und Sagen durchsetzt und bleibt trotzdem die ergiebigste Quelle für die Geschehnisse um das Jahr 1000. Als Cluniazenser verteidigte er Macht und Reichtum der Klöster; Frömmigkeit und Reichtum galten ihm nicht als Widerspruch, sondern er sah im Wohlstand der Klöster den gerechten Ertrag größerer Frömmigkeit. Auf dieser Grundlage beteiligte er sich an der Polemik gegen die Anhänger der ®Armutsbewegung.