Reet

Aus Mittelalter-Lexikon
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Reet (mndd., Ried, Schilfrohr). Das Gemeine Teichschilfrohr wächst am Rande von stehenden Gewässern, an Flussmündungen und in sumpfigen Wiesen. Es wird drei bis vier m hoch und stirbt nach den ersten Frösten ab. Während die Halme stehen bleiben und austrocknen, lösen sich die Blätter und fallen zu Boden. Nun werden die Rohrstengel geschnitten und zu Bunden (Schoofen, Docken) gebüdelt, wie sie dann verarbeitet werden. Die Hohlräume der Halme garantieren im Verbund der Dachhaut Isolation gegen Hitze wie Kälte, die Halme selbst verrotten nur langsam, sind bruchsicher und elastisch.
Reetgedeckte Weichdächer waren im Bereich von Seen und Flussufern sowohl im ländlichen wie im städtischen Bereich Nord- und Nordostdeutschlands weit verbreitet. Reetdeckungen gab es nicht nur bei Häusern, sondern auch bei Kirchen und Windmühlen.
Wo kein Rohr geerntet werden konnte, verwendete man für Weichdächer Stroh.