Saflor

Aus Mittelalter-Lexikon
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Saflor (aus d. Arab. über ital. asfori; auch Färberdistel, Wilder Safran; Carthamus tinctorius). Die in Indien beheimatete Pflanze kam durch die Araber nach Mitteleuropa. Ihre erste Erwähnung findet sich als „Crocus hortensis“ bei Albertus Magnus. Anbaugebiete befanden sich in den wärmeren Gebieten Deutschlands, besonders in Württemberg, in Thüringen und im Altmühltal um Eichstätt. Die Saat geschah Ende März bis Mitte April, Blütenreife war im Juli/August, Reife der Ölfrucht August/September. Der bezeichnende Name „Färberdistel“ bezieht sich auf die stachlig gezahnten Blätter und auf die distelartigen Blütenköpfe (Flos Carthami), in deren Blütenblättern ein gelber Farbstoff (Carthamin) enthalten ist. Die Blütenblätter wurden – unter Schonung der Samenanlage in den Blütenköpfen – geerntet und getrocknet. Zur Farbstoffgewinnung wurden die Blütenblätter gewässert, wobei ein gelber Farbstoff in Lösung ging und ausgewaschen werden konnte. Aus der ausgepressten und rückgetrockneten Blütenmasse wurde durch Zusatz von Alkalilösung ein orangefarbener, mit schwacher Säure ein roter Farbstoff (Spanischrot) gewonnen. Je nach Farbstoffzusatz erreichte man rosa, kirschrote, braungelbe oder sogar schwarze Färbung.
Mit pulverisierten getrockneten Blütenblättern der Färberdistel färbte man, bevor im SMA. ®Safran dafür zur Verwendung stand, manche Speisen gelb. Aus den Samenkörnern wurde Öl gepresst, das als Speise- und Lampenöl sowie als Bindemittel für Malfarben Verwendung fand.