Salzhaus

Aus Mittelalter-Lexikon
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Salzhaus (Salzkammer, -stadel). Reiche Handelsstädte waren privilegiert, für Lagerung und Umschlag des lebenswichtigen und hochwertigen Handelsguts Speisesalz, feste Häuser zu unterhalten. In deren Gewölbekellern wurde das „weiße Gold“ als Schüttgut in großen steinernen Becken verwahrt. Unabdingbarer Bestandteil einer Salzniederlage war eine Waage.
Da Salzlager sowohl massiv gebaute als auch geräumige Gebäude und verkehrsgünstig gelegen waren, wurden sie nach Ablauf ihrer eigentlichen Bestimmung anderweitig – so z.B. als Arsenal, Spital, Tanz-, Kauf- oder Schlachthaus – weitergenutzt.
Ehemalige ma. Salzstadel finden sich in vielen Städten, u.a. in Frankfurt/M. (14. Jh.), Ravensburg (1500), Zittau (14. Jh.), Wissembourg (Elsaß, 15. Jh.). Die meisten Salzhäuser sind jedoch erst in der Frühen Neuzeit entstanden.
Die Stadt Lüneburg trug im MA. den Beinamen „Salzhaus der Hanse“.