Sappenbau

Aus Mittelalter-Lexikon
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Sappenbau (v. frz. saper = untergraben). Mit dem Aufkommen gemauerter Befestigungen entstanden auch Techniken, diese zu brechen. Die wirkungsvollste Methode bestand im Unterminieren von Mauern. Dazu rückten die Belagerer unter dem Schutz einer hölzernen Überdachung („Schildkröte“) zum Fuß eines Mauerteils vor. (Die Schutzdächer waren mit nassen Tierhäuten oder Grassoden gegen Brandpfeile gesichert). Dort brachen sie Steine aus der festgefügten Außenmauer, räumten danach die inneren Bruchsteine (Füllmauerwerk) aus und stützten das darüberliegende Mauerwerk zunächst mit hölzernen Balken ab. War die Höhlung (Sappe) groß genug, wurde das Stützwerk verbrannt und die Mauer stürzte ein. (Schießpulver wurde erst vom Beginn des 16. Jh. an zum Sprengen benutzt.)