Schützengilden

Aus Mittelalter-Lexikon
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Schützengilden. Bürgerliche Bruderschaften zum wettkampfmäßigen Training der Schießkunst mit Bogen, Armbrust und – vom 14. Jh. an – Pulverbüchse waren wegen geselliger Kurzweil und sportlicher Übung beliebt, und wurden von der Obrigkeit im Sinne militärischer Ausbildung für städt. Wach- und Verteidigungsdienste gefördert. Daneben widmeten sich die Bruderschaften frommen Werken wie Gebets- oder Totengedenkdiensten.
Wohl die älteste Beurkundung einer Schützenbruderschaft der Bogner findet sich für Hallstadt (1007). –Erzbischof Anno II. von Köln setzte 1064 eine jährliche Geldprämie für den Schützenkönig aus. – Um 1100 wurde eine Schützenvereinigung in Münster gegründet. – Seit 1192 besteht die Toten- und Schützengilde St. Johannis im holsteinischen Oldenburg. In der Folgezeit kam es zu einer Welle von Schützenvereins-Gründungen, besonders in den Niederlanden und im Rheingau. Wohl die erste Erwähnung einer Feuer-Schützengesellschaft findet sich 1303 für Klosterneuburg. Ebenfalls von Anfang des 14. Jh. datieren deutsche Schützenfeste mit Vogelschießen am Walpurgistag. Erste Statuten erscheinen im 14. Jh. An dem renommierten Zürcher Schützenfest von 1405 nahmen 405 Büchsen- und 236 Armbrustschützen teil. Unter den Zielscheiben war eine, in deren Mitte ein Nagel geschlagen war; Sieger war, wer „den Nagel auf den Kopf getroffen“ hatte.