Schachtfahrung

Aus Mittelalter-Lexikon
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Schachtfahrung (zu mhd. vart = Fahrt, Reise, Weg). Wo die Bergleute durch Stollen (leicht ansteigende Grubenbauten) und Strecken (horizontale Grubenbauten) vor Ort gelangen konnten, war das "Fahren" (= Fortbewegen unter Tage) kein Problem. Wo jedoch tiefe Grubenbauten durch senkrechte (saigere) oder geneigte (tonnlägige) Schächte ("Würkschächte") angegangen werden mussten, wurde das Einfahren zu einer kraft- und zeitraubenden Angelegenheit. Meist bestanden die "Fahrten" aus Holzleitern, die an der Verbauung der Schachtwand angebracht waren. Bei tiefen Gruben waren in Abständen Plattformen als Rast- oder Ausweichmöglichkeit angebracht. Mancherorts wurden die Knappen auch am Seil, auf einem Eimer oder einem Knebel reitend, hinabgelassen. Bei tonnlägigen Fahrten wurde häufig auf Holzrutschen eingefahren, wobei die Bergleute ihre Sitzfläche durch das "Arschleder" schützten und einen Arm um ein ausgespanntes Seil legten, um die Fahrt zu bremsen.