Schmid, Konrad
Schmid, Konrad (14. Jh.). Chiliastischer Laienprediger aus Thüringen, der sich für den wahren, von Jesaja prophezeiten Gottessohn hielt und Jesus als seinen Vorläufer betrachtete. Zugleich gab er sich als der Herrscher der Endzeit, der wiedererstandene Kaiser Friedrich Barbarossa aus und ließ sich von seinen Anhängern mit „Kaiser Friedrich“ und „Unser Vater“ anreden. Während des Seuchenzuges von 1368 hatte er in seiner Heimat großen Zulauf wegen seiner Prophezeiungen vom unmittelbar bevorstehenden Jüngsten Gericht und dem anschließenden Anbruch des Tausendjährigen Reiches. Wer in die Sekte aufgenommen werden wollte, musste vor Schmid beichten, bedingungslosen Gehorsam geloben und sich geißeln, um sich der neuen Ordnung würdig zu erweisen. Der eigens zur Ausrottung dieser Häresie von Urban V. ausgesandte Inquisitor Walter Kerlinger, Hofkaplan und Vertrauter Kaiser Karls IV., nahm vierzig der Ketzer fest, und ließ sieben davon, darunter auch Schmid, in Nordhausen verbrennen – knapp 25 km vom Kyffhäuser entfernt, von dem Konrad Schmid als wiedererstandener Kaiser Friedrich angeblich gekommen war. Sein Andenken lebte noch bis ins 15. Jh. bei ketzerischen Flagellantenbewegungen weiter.