Seeschlacht von Sluis

Aus Mittelalter-Lexikon
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Seeschlacht von Sluis (Stadt bei einer Schleuse im Zwyn, einem Wasserlauf, der Brügge mit der Nordsee verband und im 14. Jh. als dessen Vorhafen diente. Der Mündungstrichter des Zwyn ist heute verlandet.). Nahe der Stadt fand auf dem Zyn am 24. Juni 1340 die erste große Schlacht des Hundertjährigen Krieges zwischen den Königreichen England und Frankreich statt (1337-1453). Der franz. König Philipp VI. hatte eine starke Flotte von Schiffen unterschiedlicher Bauart zusammengezogen, um die von dem engl. König Edward III. (der sich selbst zum König von Frankreich ernannt hatte) beabsichtigte Invasion Flanderns abzuwehren. Es lagen sich ca. 130 Schiffe auf engl. und ca. 180 Schiffe auf frz. Seite gegenüber. Die Franzosen hatten die die Flussmündung an einer seichten, ca, 5 km breiten Stelle durch drei Reihen miteinander durch Ketten verbundener Schiffe verlegt. Den Engländern kam zugute, dass Winde und Gezeitenströme die franz. Schiffsformation durcheinanderbrachten; zudem wurden sie von Land her durch Truppen ihrer flämischen Verbündeten unterstützt.
Die Schlacht wurde hauptsächlich von den engl. Bogenschützen entschieden, denen die franz. Seeleute massenweise zum Opfer fielen. (Die Zahl der gefallenen Franzosen wird auf 15.000 – 18.000 geschätzt. Über engl. Opferzahlen ist nichts überliefert.) Während die frz. Flotte fast gänzlich vernichtet wurde, sollen die Engländer keine Schiffe verloren haben. Edward konnte nach dem Sieg seine Invasionstruppen ohne weitere Behinderung anlanden und gegen Frankreichs Nord-Ost-Grenze vorgehen lassen. Frankreich war der Möglichkeit beraubt worden, Blockade gegen engl. Seehandel und Truppentransporte zur See zu behindern und die engl. Südküste zu bedrohen.