Seifrit
Seifrit (14. Jh.) Verfasser eines 1352 vollendeten Alexanderepos' von über 900 Versen. Sprachliche Kriterien deuten auf österr. oder bayer. Herkunft. Seifrit gibt seinem "Alexander" eine dezidiert polit. Dimension, indem er das Gottesgnadentum des Herrschers anhand heilsgeschichtlicher Bezüge herausstellt. Die 1. Hälfte (bis Vers 4.57) handelt von der sagenhaften Zeugung Alexanders, von frühen Siegen, den Kämpfen gegen Darius und der Übernahme der Weltherrschaft. Die 2. Hälfte erzählt von den abenteuerlichen Eroberungszügen, von Wundern und Ungeheuern, von der Fahrt zur Pforte des Paradises und vom Einzug in Babylon, von acht letzten Regierungsjahren und schließt mit der Vergiftung Alexanders und seiner Bestattung in Alexandria.
Seifrits Alexander wurde im 15. Jh. häufig abgeschrieben. Derzeit sind 16 zumeist bair.-österr. Handschriften bekannt. In den Buchdruck sollte er jedoch nicht mehr gelangen.