Stettin

Aus Mittelalter-Lexikon
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Stettin (poln. Szczecin). Am Westufer einer seenartigen Erweiterung der Odermündung (Stettiner Haff), nahe einer alten westslaw. Fischersiedlung mit Burg, entstand um die Mitte des 12. Jh. eine rasch wachsende dt. Kaufmannsniederlassung, die unter Heinrich d. Löwen an das Herzogtum Sachsen angeschlossen wurde, 1180 zur Hauptstadt des dt. Fürstentums Pommern erklärt und 1243 nach Magdeburger Recht zur Stadt erhoben wurde. 1272 wurde Stettin Mitglied der Hanse und erlebte als wichtiger Umschlagplatz für Fisch, Salz und Getreide weiteren wirtschaftlichen Aufschwung.
Stettin war am Ende des 2. Weltkrieges zu über 60 % zerstört. Die wenigen bis dahin erhalten gebliebenen ma. Baudenkmäler (vornehmlich in Backsteinbauweise) konnten restauriert werden, so die Jakobskirche (1187 von dem reichen Bamberger Kaufmann Beringer als Kirche der Deutschen gestiftet, im 14. - 16. Jh. als dreischiffige got. Halle mit Chorumgang erneuert), die Johanneskirche (13. Jh.; ursprünglich Klosterkirche der Franziskaner; dreischiffige Halle; Fresken aus dem 14. Jh.), die Peter-und-Paul-Kirche (gegründet 1124 von Bischof Otto v. Bamberg als erstes Gotteshaus Pommerns, im 14. Jh. als got. Backsteinbau neu errichtet) und das got. Rathaus (15. Jh., über Vorgängerbau des 14. Jh.; im 17. Jh. barockisiert; nach völliger Zerstörung im 2. Weltkrieg in den got. Formen des 15. Jh. rekonstruiert; heute Museum).