Summa de confessionis discretione
Summa de confessionis discretione (Zusammenfassung der geheimen Glaubenslehre). Ein als Frater Rudolfus benannter Zisterziensermöch hat unter diesem Titel zwischen 1235 und 1250 ein Traktat über abergläubische Vorstellungen und Praktiken seiner Zeit verfasst. Das vierbändige Werk ist einzig in einer Breslauer Handschriftdes 13. Jh. erhalten. Sein Wert besteht darin, dass es auf Bekenntnissen beruht, die im Beichtstuhl erfragt worden waren und somit weitgehend authentisch sein dürften. Zitate aus einschlägiger geistlicher Literatur, etwa aus dem Decretum Gratiani, spielen daneben nur eine geringe Rolle.
Zu den Vergehen gegen das erste Gebot äußert er sich unter den Überschriften:
I. de ydolatria quam faciunt mulieres in sortilegiis puerorum (über Orakel der Frauen betreffend Geburt, Taufe und Pflege der Kinder);
II. de sortilegiis puellarum et malarum mulierum (über Zauber der Mädchen und schlechten Frauen, wie Liebes- und Schönheitszauber u.a.m.);
III. de sortilegiis quae faciunt ut beatae sint (Glückszauber).
Die Schrift stellt eine hochrangige Quelle zur Volkskunde dar.