Tanzlied

Aus Mittelalter-Lexikon
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Tanzlied (mhd. tanzliet, tanzwise). Ma. Tanz war häufig von Gesang begleitet, der gemeinsam von den Tanzenden, vom aufspielenden Spielmann oder wechselweise von beiden vorgetragen wurde. Beliebt waren Kehrreimlieder und strophische Lieder mit erzählendem Eingang. Im Tanzlied äußerten sich ebenso Frühlingslust wie Stolz auf Heldentaten der Vorfahren, machte sich die politische Stimmung des Volkes Luft, wurden Missstände – nicht zuletzt beim Klerus – drastisch angeprangert. Daher auch der eifernde Zorn, mit dem die Prediger Tanz und Tanzlieder verfolgten. Als Dichter höfischer Tanzlieder sind bekannt: Tannhäuser, Neidhard von Reuenthal, Ulrich von Lichtenstein, Ulrich von Winterstetten und Oswald von Wolkenstein.