Tassilokelch

Aus Mittelalter-Lexikon
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Tassilokelch. Bezeichnung eines im Schatz des Klosters Kremsmünster (Oberösterreich) aufbewahrten Prunkkelchs, den Herzog Tassilo III. und seine Gemahlin Liutpirc (eine langobardische Prinzessin) dem Kloster - wahrscheinlich anlässlich dessen Gründung 777 - gestiftet haben. Der Kelch gilt als ältestes Beispiel seiner Gattung im bairisch-österreichischen Raum. Er ist aus vergoldetem Kupfer, Silber und Niello gearbeitet und trägt an der Cuppa fünf Medaillons, die Christus und die vier Evangelisten darstellen; am Fuß weitere Medaillons. Die Widmungsinschrift lautet: "Tassilo, der tapfere, mächtige Herzog. Luitpirc aus königlichem Stamm". Das Werk soll von einem langobardischen Meister stammen und war möglicherweise der Hochzeitspokal des Herzogpaares.
(s. Agilolfinger, Tassilo III.)