Tiermärchen
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Tiermärchen. Unhistorische, mündlich tradierte Geschichten, in denen neben Menschen auch denkende, mitfühlende und zielgerichtet handelnde Tiere agieren. Aus dem MA. ist (nach P. Kletler) nur ein Märchen dieser Art auf uns gekommen, und zwar das vom "Rotkäppchen", das von Egbert von Lüttich, dem Leiter der dortigen Domschule, in der ersten Hälfte des 11. Jh. aufgeschrieben wurde. Egbert hatte es sich von Bauern erzählen lassen. (Ein fünfjähriges Kind, das von seinem Taufpaten eine Wollmütze geschenkt bekommen hatte, verläuft sich im Wald und wird von einer Wölfin deren Jungen als Beute gebracht. Die hungrigen jungen Wölfe zerreißen jedoch das Kind nicht, sondern liebkosen es – von Gott besänftigt.)