Tympanon

Aus Mittelalter-Lexikon
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Tympanon (grch., = eigtl. Handtrommel, der halbrunden Form wegen). Halbkreisförmiges Feld über dem ®Türsturz, das die der Türöffnung aufliegende Mauerlast auf seitliche Säulen oder Mauerteile ableitete. Spielte - mit figürlichem Reliefschmuck ausgefüllt - eine große Rolle in der Ikonographie des westl. Kirchenbaus.
Häufige Themen des Tympanonreliefs waren die Majestas Domini (der thronende Christus inmitten der vier Evangelisten bzw. derer Symbole, oder umgeben von den vier Wesen der Apokalypse), die Himmelfahrt und besonders das Jüngste Gericht, das mit der drastischen Darstellung des gestrengen Weltenrichters und der Scheidung der Seligen von den zum Höllensturz verdammten darauf abzielte, die eintretenden Gläubigen heilsam zu erschüttern und aufnahmewillig für die Predigt zu stimmen. Spätere Tympanonreliefs stellten häufiger das versöhnliche Bild des segnenden Heilands in der ®Mandorla und Szenen aus dem Marienleben dar.