Ulrich von dem Türlin

Aus Mittelalter-Lexikon
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Ulrich von dem Türlin (13. Jh.). Er entstammte einer bürgerlichen Familie aus St. Veit (Kärnten) und war möglicherweise verwandt mit ®Heinrich von dem Türlin. Um 1260 verfasste er für König Ottokar von Böhmen den mhd. Versroman "Willehalm", eine Vorgeschichte zum gleichnamigen höfischen Epos des Wolfram von Eschenbach, auf dessen Vorbild er sich mehrfach beruft. Das Werk ist in Abschnitten zu 31 Versen gegliedert, wobei 15 Reimpaare mit einem Dreireim abgeschlossen werden. Der Inhalt besteht hauptsächlich in der Entführung der Heidenkönigin Arabele, die sich taufen lässt und mit dem Namen Kyburg Willehalms Gattin wird. Ulrich legte, damaligem Publikumsgeschmack folgend, Wert auf die Verknüpfung der Biographie des Helden mit der "historischen" Familiengeschichte der Karolinger: Willehalm ist Gefolgsmann Karls d. Gr. und nimmt an der Schlacht von Ronceval teil.