Volmar

Aus Mittelalter-Lexikon
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Volmar (Volemar, Volgmar, Wolckman; 13. Jh.). Höfischem Milieu entstammender alemannischer Verfasser eines 1.008 Verse umfassenden Lehrgedichts "Lapidarius" (Mitte 13. Jh.). Überliefert in 15 Handschriften und mehreren Drucken. Der Verfasser-Name erschließt sich aus Zeile 23 des Steinbuchs: "Nu bin ich Volemar genant". Im Prolog nimmt er vehement für die Steinmagie und gegen deren Spötter (etwa ®Der Stricker) Stellung. Im Hauptteil gibt er eine Beschreibung der 12 Steine im Brustschild des Hohepriesters Aaron, danach qualifiziert er weitere benannte und namenlose Steine. Im Epilog verwünscht er wiederum die Steinkraft-Kritiker. Volmar verzichtet in seinem Steinbuch auf jegliche allegorische Ausdeutung und beschränkt sich ausschließlich auf die den Steinen innewohnende Zauberwirkung. Der Saphir beispielsweise, so man ihn der Ehefrau unter das Kopfkissen lege, veranlasse diese, im Schlaf ihre außerehelichen Neigungen zu verraten – eine im MA. populäre Treueprobe. Bezüglich des Diamanten gibt er die antike Vorstellung weiter, dieser könne durch Bocksblut erweicht werden: "Man sol nemen pockes bluot, so ez also warm si, und zerlazen ein bli (=Blei) und stoz dar in den diamant: so wirt er linde sa zehant (=alsbald)."
Der Lapidarius fand weite Verbreitung und wirkte bis ins späte 16. Jh. auf Werke seiner Gattung.