Warschau

Aus Mittelalter-Lexikon
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Warschau (Warszawa. Der Name entstammt der Gründungslegende: den Geschwistern Wars und Zawa erschien am Flussufer eine Nixe [dargestellt im Stadtwappen], die ihnen befahl, an dieser Stelle eine Siedlung zu gründen). Am Mittellauf der Weichsel (Wisla), in der Ebene der Landschaft Masowien (Mazowsze), errichteten die Herzöge von Masowien im späten 13. Jh. auf dem linken Weichselufer, nahe dem Fischerdörfchen Warszowa, eine Burg. Um die Wende zum 14. Jh. entstand neben dieser Burg eine Siedlung, die heutige Altstadt (Stare Miasto) mit dem 75 m x 90 m großen Marktplatz (Rynek Starego Miasta). Um 1330 wurde ein erster Mauerring erbaut. 1339 erhielt die Marktsiedlung Kulmer Stadtrecht. Etwa um 1400 entstand, nördl. an die Altstadt anschließend, die Neustadt (Nowe Miasto). 1413 wurde Warschau Residenzstadt der masowischen Herzöge. 1526 kam die Stadt an das Königreich Polen, 1596 wurde sie unter Sigismund III. Wasa anstelle von Krakau zum Sitz der königlichen Residenz.
Im heutigen Stadtbild, das nach den Verwüstungen im 2. Weltkrieg unter großen Opfern und mit dem Willen zu historischer Kontinuität restauriert wurde, finden sich kaum originale ma. Bauten. Der got. Baubestand wurde häufig während der nachfolgenden Stilepochen überformt (wie z.B. die St. Johannes Kathedrale aus dem 14. Jh.), oder nach dem Krieg gemäß moderner Auffassungen restauriert (wie beispielsweise die ebenfalls aus dem 14. Jh. stammende Martinskirche).