Wenzelskrone
Wenzelskrone. Bezeichnung der Krone des Königreiches Böhmen, benannt nach dem Premyslidenkönig Wenzel I., für dessen Krönung (1228) sie angefertigt wurde. Ihre heutige Gestalt stammt von Umgestaltungen im Auftrag Karls IV. 1340/44 und um 1376. Der Luxemburger Karl wollte durch die Änderung die Kontinuität zwischen seiner Dynastie und der Pramysliden versinnbildlichen. Die Krone besteht aus vier, mit Scharnieren verbundenen Gliedern, deren oberer Rand jeweils in eine Lilienform übergeht. Die Glieder bestehen aus doppeltem Goldblech und sind mit Edelsteinen besetzt. Die Spitzen der Lilien werden von Perlen bekrönt. Der Kronbügel besteht aus vier goldenen Spangen, über deren gemeinsamen Scheitelpunkt sich ein Kreuz erhebt.
Eine päpstl. Bulle verfügte, dass sie auf dem "Haupt des Hl. Wenzel", einem Kopfreliquiar des böhm. Nationalheiligen und Märtyrers Wenzel im Prager St. Veits-Dom, zu verbleiben habe – weswegen sie auch "Krone des Hl. Wenzel" genannt wird. Dort blieb sie bis 1420, danach wurde sie auf der Burg Karlstein verwahrt; seit 1791 ist sie in der dem St. Veits-Dom benachbarten St. Wenzels-Kapelle.